Das ist ein Auszug aus einem Text von Tom Kummer. Sie erinnern sich vielleicht, der Star-Reporter mit den grandiosen (im von ihm selbst später als Borderline-Journalismus deklarierten Stil) -V.I.P.-Interviews,die erfunden und so viel besser gewesen sind als je ein Journalist sie hätte mit der echten Sharon Stone oder dem real existierenden Mike Tyson führen können.
Egal, diesen Einstieg habe ich nur gewählt, weil Kummer in vielen seiner Texte - vor allem in seinem Buch "Good Morning, Los Angeles", sehr gut auf den alltäglichen Wahn der sogenannten Mediengesellschaft eingeht.
besonders eindrucksvoll schildert er in oben genanntem Buch die bis zur Perfektion getriebene Grenzüberschreitung jeglicher moralischen Berichterstattung, die im O.J.Simpson-Fall der Gier nach Mammon im Merchandisingkostüm aufs Schafott gelegt wurde.
Und das Ganze Dilemma (wenn es denn als solches empfunden wird?) des Netzjournalismus ist mir in Kombination mit unfassbar geschmackloser Werbung heute besonders aufgefallen, als ich einen Artikel zum Tod des KZ-Fotografen Wilhelm Brasse las. Wo bleibt eigentlich in solchen Dingen das wachsame Augenmerk der Medienaufsicht?
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